»Erkläre mir und ich werde vergessen.
Zeige mir und ich werde mich erinnern.
Beteilige mich und ich werde verstehen!«

KONFUZIUS

Unsere Haltung und wie wir Pädagogik verstehen

Wir setzen bei unseren Mitarbeitern eine systemische und wertschätzende Grundhaltung voraus. Die Welt der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen lassen wir uns zeigen und versuchen, sie zu verstehen. Mit Respekt für das uns anvertraute System Mensch/Familie nähern wir uns an und schaffen eine tragfähige Beziehung, auf deren Basis wir sozialpädagogisch arbeiten können.

Sozialpädagogik heißt nicht, dass wir es besser wissen und unsere Urteile über die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen oder eine Familie fällen, um dann unsere Ansprüche und Werte durchzusetzen. Sozialpädagogik heißt für uns, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und das System als Auftrag zu sehen, mit ihnen nach neuen Lösungsmöglichkeiten zu suchen und sie in ihrer Ganzheit anzunehmen. Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen, Stärken und Ressourcen herauszufinden und die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen dabei begleiten, Methoden zu finden, um ihr Leben mit allen Herausforderungen sinnvoll und positiv zu meistern.

In der Sozialpädagogik besteht das Dilemma, dass viele übliche Lernstrategien wegen negativer Vorerfahrungen der Jugendlichen und einem oft mangelhaften Vertrauensverhältnis nur bedingt anwendbar sind. Die Psychotherapie lehrt uns, dass Verhaltensänderung nur gelingt, wenn der Jugendliche ein Problembewusstsein verspürt und aus freien Stücken mit dem Therapeuten zusammenarbeitet. Mit dessen Hilfe formuliert er ein klares Ziel. In der Sozialpädagogik hingegen formuliert der Sozialpädagoge das Erziehungsziel. Der Jugendliche kann oft nicht einmal das zugrunde liegende Problem zur Kenntnis nehmen und schon gar nicht das Ziel erreichen. So wird oft kräftig hin und her gezogen statt gemeinsam gearbeitet.

Im Verein STI werden verschiedenste Elemente aus der Sozialpädagogik, der Gewalt- und Traumapädagogik, der Soziotherapie, des Arbeitstrainings, der Erlebnispädagogik, der systemischen Familienarbeit und der Lernbetreuung zu einem Ganzen zusammengefügt, um individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Jugendlichen eingehen zu können. Eine ganzheitliche Betreuung wird angestrebt. Daraus entstand auch der Ansatz der STRATEGISCHEN SOZIAL- UND ERLEBNISPÄDAGOGIK. Unsere pädagogische Grundhaltung orientiert sich vor allem an den systemischen Theorien, dem Behaviorismus und Konstruktivismus. Die Erkenntnisse der modernen Gehirnforschung und Traumapädagogik werden in unseren pädagogischen Alltag implementiert.

Was uns vor allem ausmacht, ist die Tatsache, dass wir auch in Konfliktsituationen oder kritischen Phasen keinen Kontaktabbruch anstreben. Ein Betreuungs- und Beziehungsabbruch darf nur in extremen Ausnahmesituationen erfolgen. Das heißt: Wenn wir uns für die Betreuung eines Jugendlichen in einer unserer Einrichtungen entschlossen haben, dann bleiben wir auch dabei.